Das Diakoniezentrum Mögeldorf
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Ärger mit Bank: Diakonie Mögeldorf kann keine Löhne zahlen

Angestellte der Diakonie in Nürnberg-Mögeldorf, die beispielsweise im Hospiz arbeiten, schauen derzeit in die Röhre. Ihr Arbeitgeber kann ihnen keine Löhne zahlen. Die Evangelische Bank hat den Geldhahn zugedreht, sehr zum Ärger der Verantwortlichen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Diakonie kann den Angestellten des Evangelischen Gemeindevereins Nürnberg-Mögeldorf e.V. derzeit keine Löhne auszahlen. Günter Beucker, Vorstand des Vereins, sagte dem BR, die Evangelische Bank (EB) habe am 23. Mai ohne Vorwarnung den Geldhahn zugedreht, es habe keinerlei Überziehungsrahmen mehr auf dem Geschäftskonto gegeben.

Evangelische Bank dreht Diakonie den Geldhahn zu

"Zwei Tage vor dem Lohnauszahlungslauf war das eine Katastrophe", so Beucker. Dabei sei es ihm noch gelungen, nachzuweisen, dass der Verein im Juni bereits mehr als eine halbe Million Euro zusätzliche Einnahmen aus einer Erbschaft generieren werde. "Das war dem zuständigen Entscheider aber egal", so Beucker weiter.

Angst vor Insolvenz unbegründet

Bei einigen Beschäftigten herrscht derweil Verunsicherung. Eine Angestellte hatte sich deshalb an den BR gewandt, die Angst vor einer Insolvenz sei groß. Laut Günter Beucker sind diese Sorgen allerdings unbegründet. "Wir hatten lediglich einen Liquiditätsengpass, das kommt vor und war in der Vergangenheit sonst nie ein Problem. Eine Insolvenz steht nicht im Raum." Von der Evangelischen Bank, "die ja die christlichen Werte für sich proklamiert", fühlt sich Beucker im Stich gelassen.

Bank mit Stellungnahme

Die EB wollte sich aus Datenschutzgründen nicht zu dem konkreten Fall äußern. In einer Stellungnahme heißt es: "Die Evangelische Bank ist ein werteorientierter Finanzpartner mit christlichen Wurzeln. Wie jede andere Bank müssen jedoch auch wir uns an regulatorische Vorgaben und Richtlinien halten." Bei Überziehungsentscheidungen zähle dazu unter anderem die Prüfung der Kreditwürdigkeit, die Berücksichtigung des Verschuldungsgrades sowie die Bewertung von Sicherheiten und Risiken. "In jedem Einzelfall prüfen wir diesbezüglich alle uns zur Verfügung gestellten Unterlagen und Informationen sehr sorgfältig."

Ende Juni soll wieder Geld fließen

Das Tuch zwischen dem Evangelischen Gemeindeverein und der Bank scheint damit endgültig zerschnitten. Dem BR sagte Günter Beucker, er werde die Zusammenarbeit mit der EB so schnell wie möglich beenden und sich nach einer neuen Bank umsehen. Ende Juni sollen die Angestellten des Vereins, der unter anderem ein Hospiz und einen Kindergarten betreibt, dann sowohl das ausstehende Mai-Gehalt als auch ihren Lohn für den Juni erhalten.

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