Der Bamberger Stadtbau-Geschäftsführer Veit Bergmann sorgte kürzlich mit einer teuren, esoterisch anmutenden Aktion für Wirbel in der Stadt. Bergmann hatte in Bürogebäuden Feng-Shui-Steine mit "Gesamtkosten von 10.764,04 Euro" einbauen lassen, wie die Stadt mitteilte. Der Stadtbau-Chef hatte zudem "weitere Maßnahmen zur Reduktion der elektromagnetischen Strahlen an den Arbeitsplätzen" durchführen lassen.

Bergmann hatte dem Aufsichtsratsvorsitzenden, Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD), nach viel Kritik mitgeteilt, die Kosten privat zu übernehmen. Er hatte laut Stadt auch geplant, den Aufsichtsräten in der nichtöffentlichen Sondersitzung am Mittwoch (23. August 2023) vorzuschlagen, die Mitarbeitenden über den Verbleib der Steine entscheiden zu lassen. Doch nun ist klar: Dazu wird es nicht kommen. 

Update vom 24.08.2023: Bamberger Stadtbau-Boss entschuldigt sich nach Feng-Shui-Fiasko

Im Rahmen einer Sondersitzung des Aufsichtsrates der Stadtbau GmbH habe der Geschäftsführer Veit Bergmann seine Gründe für die Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherheit dargelegt, teilt die Stadt Bamberg am 24. August 2023 mit. "Mir ging es in erster Linie um die Gesundheit meiner Mitarbeitenden", wird Bergmann zitiert. "Gleichzeitig räumte Bergmann Fehler in der Kommunikation ein und entschuldigte sich dafür ausdrücklich", schreibt die Stadt. 

Der Aufsichtsrat sei darüber informiert worden, "dass nach den Feststellungen des städtischen Rechnungsprüfungsamtes die Mitwirkungsrechte des Gremiums nicht beeinträchtigt worden sind". Der Geschäftsführer sei nicht verpflichtet gewesen, die vorherige Genehmigung einzuholen, heißt es. 

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe sei das städtische Rechnungsprüfungsamt mit der Überprüfung der Angelegenheit beauftragt worden. Doch ganz aus der Affäre ist Bergmann damit nicht: "Die Ergebnisse werden in der Aufsichtsratssitzung am 28.9. beraten", erklärt die Stadt. Der Aufsichtsrat stimmte demnach dem neuen Vorschlag von Veit Bergmann mehrheitlich zu, "die beanstandeten Steine zu kaufen und zu entfernen", heißt es abschließend. 

Erstmeldung vom 17.08.2023: Bamberger Stadtbau-Chef ließ "elektromagnetische Strahlen" reduzieren - jetzt will er Feng-Shui-Steine selbst bezahlen

Wie die Stadt Bamberg schreibt, seien "bei der Stadtbau GmbH elektromagnetische Strahlen gemessen, Quellen identifiziert und beseitigt" worden. "Die Strahlenbelastung konnte dadurch deutlich reduziert werden", heißt es aus dem Rathaus. Wie der Verband der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) allerdings in einer Informationsbroschüre betont, sei "in Bürobereichen nicht mit einer Gefährdung von Beschäftigten durch elektromagnetische Felder zu rechnen". Indes hat eine bekannte Modekette ihre Filiale in Bamberg geschlossen - der Gründer verkündet einen "besonderen Weg".

Auch nach einer Einschätzung des Bundesamtes für Strahlenschutz existierten "keine gesundheitlichen Wirkungen durch die Verwendung hochfrequenter elektromagnetischer Felder von Funk-Netzverbindungen durch handelsübliche Geräte". Der Stadtbau-Chef hingegen sei "nach wie vor davon überzeugt", dass die Maßnahmen "richtig waren, um den präventiven Gesundheitsschutz weiter zu erhöhen". Er gehe "diesen Schritt, um das Unternehmen zu schützen und die Diskussion um die Stadtbau und die Stadt Bamberg schnellstmöglich zu beenden. Das Zentrum meines Denkens und Handelns war und ist der Erfolg der Stadtbau und die Gesundheit meiner Mitarbeitenden", wird Bergmann zitiert. 

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Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) verweist auf die "hervorragende Arbeit", die "die Mitarbeitenden der Stadtbau rund um Veit Bergmann" in den vergangenen Jahren geleistet hätten. Der Geschäftsführer habe die Stadtbau GmbH" durch innovative Herangehensweisen fit für die aktuellen Herausforderungen gemacht" und genieße "auch weiterhin mein vollstes Vertrauen". Aus vielen Gesprächen wisse er, "dass die Belegschaft hinter ihrem erfolgreichen Geschäftsführer steht", wird der Bamberger Rathauschef zitiert. Weitere Nachrichten aus Bamberg findet ihr hier.

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