Das TV-Magazin "Prisma" wird ab dem kommenden Jahr 45 weiteren Tageszeitungen beiliegen. Wie der Düsseldorfer Prisma-Verlag mitteilte, erfolgten die Unterschriften unter die Verträge von insgesamt 31 neuen Gesellschafterverlagen in den vergangenen Tagen. Die Gesellschafterzahl des Prisma-Verlags steigt damit auf 133. Möglich wird das, weil Bertelsmann vor wenigen Wochen ankündigte, der RTV Media Group zum Jahresende den Stecker zu ziehen. Das auflagenstarke TV-Supplement "RTV" wird im Zuge dessen vom Markt verschwinden (DWDL.de berichtete).

"Fünf Jahre nach der letzten großen Auflagensteigerung im Jahr 2019 schaffen wir 2024 erneut einen riesigen Sprung", erklärte Christina Esser, CEO des Prisma-Verlags. "Wir sind stolz kommendes Jahr 45 weitere, renommierte Tageszeitungen und deren Leserinnen und Leser zu begrüßen. Mit dieser Erweiterung erschließen wir ab Januar 2024 auch die Ballungszentren München, Nürnberg und Dresden sowie große Gebiete in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Das macht 'Prisma' für unsere Werbekunden noch einmal attraktiver."

Bertelsmann hatte für das "RTV"-Aus insbesondere zwei Entwicklungen für die unternehmerische Entscheidung verantwortlich. "Einerseits die seit geraumer Zeit rückläufigen Werbeeinnahmen in den Print-Anzeige-Märkten und andererseits die extremen Preissteigerungen im Produktionsprozess", erklärte ein Sprecher im März. "Letztere wurden und werden vor allem durch die stark angestiegenen Materialkosten, insbesondere bei Papier, die sehr hohen Energiepreise, die steigenden Personal- und Transportkosten sowie die hohe Inflation verursacht. In Summe befindet sich die Gruppe in einer nachhaltigen Verlustsituation. Und da es mittelfristig keine Aussicht gibt, dass sich diese Situation grundlegend ändert, mussten wir handeln und haben die Entscheidung getroffen, die Geschäftsaktivitäten zum 31. Dezember 2023 einzustellen."

Von dem Aus sind 87 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Erstmals erschien das Magazin "RTV" im Jahr 1961 - damals noch unter dem Titel "RTW", der für "Radio-Television-Wochenbeilage" stand. Freuen kann sich nun also "Prisma", das schon jetzt Spitzenreiter unter den TV-Supplements ist. Ab 2024 soll die Gesamtauflage des Magazins nach Angaben des Verlags auf rund acht Millionen Exemplare pro Woche steigen.

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