Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: Auf dem Bratwurst-Highway vom Rosterhimmel in die Fußballhölle
Nürnberger Nachrichten
So ein Leben als Kleeblatt-Reporter kann ja ziemlich eintönig sein. Wer diese Kolumne regelmäßig liest, der weiß, dass die journalistische Vielfalt im Umfeld der Spielvereinigung nicht die allergrößte ist, dass Pressekonferenzen mitunter auch mal zu einem zehnminütigen Dialog zwischen Trainer und Fragesteller werden.
Wenn man das Kleeblatt dann auch noch alle 14 Tage quer durch Deutschland begleitet, dann erlebt man viele weitere Dimensionen der Eintönigkeit. Zum Beispiel die der eintönigen und ziemlich einseitigen Ernährung in den Presseräumen der Stadien.
Lauwarme Wurst, trockene Brezen
Menschen, die beruflich viel unterwegs sind, kennen die Verpflegung an Bahnhöfen, die immer gleichen Platten mit belegten Brötchen, als Journalist kennt man auch die (lauwarme) Currywurst, die (trockenen) Brezen und die Croissants - allesamt Dinge, die man dankenswerterweise kostenlos bekommt, die man aber trotzdem nicht allzu häufig essen sollte. Aus gesundheitlichen, aber vor allem auch aus Geschmacksgründen.
Die Dienstreise nach Rostock war da zumindest mal wieder eine wohltuende Ausnahme. Die Familie Zink, bekannt für ihre schönen Bilder aus den Stadien der Republik, kennt sich nicht nur mit Fotografie, sondern auch mit Kulinarik entlang der Autobahnen aus.
Wer mit ihnen dem Kleeblatt hinterher reist, der hat nicht nur sehr liebe Mitfahrer, sondern kommt auch in den Genuss der besten Thüringer Rostbratwürste. "Een Roster" am Marktplatz in Schleiz, noch een Roster bei "Himmel und Hölle" im Örtchen Trotz. Nicht wirklich gesund, aber immerhin sehr lecker. Dass am Tag nach dem Besuch im Bratwursthimmel die Kleeblatt-Fußball-Hölle folgt, hätte dagegen nicht sein müssen.
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