Cleveres Marketing

Erschreckende Enthüllung: Bestehen Chickennuggets von McDonalds nur zur Hälfte aus Hühnchen?

Stefan Besner

Online-Redaktion

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18.8.2023, 11:15 Uhr
Fast eineinhalb Millionen Menschen strömen jeden Tag in die deutschen Filialen des Fastfood-Giganten.

© imago stock&people Fast eineinhalb Millionen Menschen strömen jeden Tag in die deutschen Filialen des Fastfood-Giganten.

Dass beim großen gelben M nicht alles Gold ist, was glänzt, liegt in der Natur der Sache: McDonalds ist ein Fastfood-Konzern. Das Essen soll schnell und am besten in großen Mengen an den Mann gebracht werden. Dahinter steckt eine auf Effizienz getrimmte Maschinerie, die mit allen Tricks der Branche arbeitet - und nur ein Ziel verfolgt: Mehr Profit. In einer Reportage des "ZDF" enthüllten nun Insider, welche Methoden McDonalds einsetzt, um den Gewinn zu maximieren - und, dass nicht unbedingt alles Chicken ist, wo Chicken draufsteht.

Nur zu 46 Prozent aus Hähnchenbrustfleisch

"Just believe in magic", so lautet seit 2021 der Slogan von McDonalds. Ein Blick hinter die Kulissen verrät, dass der Erfolg des Fastfood-Riesen rein gar nichts mit Magie zu tun hat. Nichts wird dem Zufall überlassen, alle Systeme in den laut "Statista" 40.300 Filialen weltweit sind minutiös aufeinander abgestimmt, die Rezepturen immer gleich, die Vorgänge standardisiert. Damit garantiert McDonalds, dass Klassiker wie BigMac, Cheeseburger oder die Chicken McNuggets in Taiwan genauso schmecken wie in Rom, New York oder Nürnberg.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, nicht jedoch über die Inhaltstoffe der goldbraun glänzenden Hähnchenteile. Und an der Stelle greift McDonalds ganz tief in die Werbe-Trickkiste. Was die Wenigsten wissen: "Die Chicken McNuggets sind mit Hähnchenfleisch - und nicht aus. Das ist ein ganz einfacher Trick in der Marketing- und Kommunikationsbranche", verrät eine Insiderin gegenüber dem "ZDF".

Chicken McNuggets bestehen demnach zu gerade einmal 46 Prozent aus Hähnchenbrustfleisch, das darüber hinaus zu weniger als einem Drittel aus Deutschland kommt. Der Rest stammt aus dem europäischen Ausland. Mehr als die Hälfte eines Nuggets ist ein Gemisch aus Wasser, Weizenmehl, Öl und Zusatzstoffen.

100 Prozent hochwertiges Beef?

Auch beim Rindfleisch lohnt sich ein genauerer Blick. McDonalds bewirbt seine Patties mit dem Label "100 Prozent hochwertiges Beef". Nun wird einer Insiderin zufolge tatsächlich ausschließlich Rindfleisch verwertet, das - im Gegensatz zum Hähnchenfleisch - zu immerhin 98 Prozent aus Deutschland kommt.

Bei der Definition des Wortes "hochwertig" bedient sich der Konzern allerdings eines eher weitläufigen Bedeutungsspektrums. Das Fleisch für Hamburger & Co. stammt von Milchkühen, die bis zu sieben Jahre lang Milch gegeben haben.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist das aufgrund der schieren Anzahl an Tieren nur logisch. Fast vier Millionen Milchkühe gibt es aktuell in Deutschland - und die sind günstiger als z. B. ein Bulle. Auch für die Milchbauern, die ihre ausgedienten Tiere loswerden wollen, entsteht so eine Win-Win-Situation, die für McDonalds natürlich vor allem eines bedeutet: Billiges Fleisch in Massen.

Mc-Job

Fast eineinhalb Millionen Menschen strömen jeden Tag in die deutschen Filialen des Fastfood-Giganten. Um diese Massen abzufertigen, schnürt McDonalds neben cleveren Marketingpaketen seine Mitarbeiter in ein straffes Zeit-Korsett. Von der Zentrale wird überwacht, wer wie lange beim Bestellvorgang an den Drive-In-Schaltern braucht. Ganz nach dem Motto "Big Brother is watching you" bekommen Angestellte Verwarnungen, wenn sie dem Konzern nicht schnell genug sind, denn: Zeit ist Geld.

"Für uns McDonalds-Profis ist ein Cheeseburger in 30 Sekunden gar kein Problem", erklärt ein Insider, der jahrelang als Schichtleiter tätig war. Der hohe Zeitdruck erzeugt bei den Mitarbeitern Stress, der jedoch billigend in Kauf genommen wird. Zwar verdienen Angestellte des größten deutschen Arbeitgebers im Bereich der Systemgastronomie mit aktuell 12,20 Euro/Stunde sogar 20 Cent mehr, als der Mindestlohn verlangt, dafür gibt es laut der ZDF-Reportage "kaum, bis tendierend keinen, der einen Vollzeitvertrag hat." Die Fluktuationsrate ist laut dem Insider enorm: "Keiner bleibt wirklich über eine längere Periode."