von unserer Mitarbeiterin Cornelia Schmitt

Forchheim — Als Referent für die 22. Forchheimer Hausgeschichten hatte Irene Buschner von den Altstadtfreunden den Heimatpfleger Gerhard Batz vorgeschlagen. Batz beeindruckte mit dem Thema "Von Jerusalem nach Pilatopolis. Wie aus dem Römer Pilatus ein Franke wurde".
Die wohl bedeutendste Sage, die sich bereits seit dem Mittelalter um das Dorf Hausen/Forchheim rankt, ist die Behauptung, es handle sich um den Geburtsort des Pontius Pilatus. Im Verlauf der Jahrhunderte kursierte dieses Gerücht immer wieder.


Fragen über Fragen

Friedrich Panzer, der für die Renovierungsarbeiten am Ludwigkanal verantwortlich war, sammelte in seiner Freizeit Bayrische Sagen.
In seinem Buch selbigen Titels findet man auf Seite 23 die Hausener Sage und auf Seite 24 die Forchheimer Version. Interessant ist auch die Verbindung Panzers zu Jacob Grimm, dem Märchensammler, oder auch die Kartenbruderschaft zu Pfarrer Striegel aus Hausen.
Aber wie entstand nun diese Pilatussage? Was liegt ihr zugrunde? Wer spann dieses Gerücht? Wie konnte es sich über so viele Jahre behaupten und sogar weiterentwickeln?
Welche Bedeutung hat die Hausener Pilodes-Gegend? Das alte Geschlecht der Pointier stammt aus den Abruzzen, nicht aus Hausen. Aber was hat dann Hausen mit Mainz (Deutschland), Vienne (Frankreich), Sevilla (Spanien) und anderen europäischen Städten gemein?


Ein historisches Rätsel

Gerhard Batz, der ein echter "Häusner" ist, versuchte bei seinem Forchheimer Vortrag, diesen historischen Rätseln auf die Spur zu kommen.
"Bereits als Kind wurde ich in den Bann jener Geschichte gezogen", sagte Gerhard Batz.
Sein Buch "Das Pilatus-Puzzle" umfasst über 400 Seiten, interessante Bilder und 100 Quellentexte.