Kein Namenssponsor in Sicht: Max-Morlock-Stadion für immer?

Um die Zukunft des Nürnberger Stadions wird derzeit viel diskutiert

Um die Zukunft des Nürnberger Stadions wird derzeit viel diskutiert

Foto: Sportfoto Zink / Alexander Schlirf
Von: Martin Funk

Die Fans lieben den Namen. Aber Geld bringt er keines…

Der Traum vieler FCN-Fans, dass der Club für immer im Max-Morlock-Stadion spielen wird, wird immer wahrscheinlicher. Grund: Seit 2021 können die Namensrechte an der Arena nicht mehr vermarktet werden. Bis dahin hatte die Consorsbank ihr finanzielles Engagement (gut 1,5 Mio. Euro) für die Umbenennung in Max-Morlock-Stadion (ab 2017) noch gestreckt.

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Quelle: BILD

Heißt aber auch: In den letzten Jahren hatte die Stadion-Nürnberg-Betriebs-GmbH (100-prozentige Tochter der Stadt) erhebliche Mindereinnahmen. Nach BILD-Informationen müssen die Betreiber momentan auf mindestens 250 000 Euro verzichten – pro Jahr!

Bürgermeister Christian Vogel (53/SPD), der im Aufsichtsrat der Betriebs-GmbH sitzt, zu BILD: „Wir haben es durch viele kleine Vertriebspartner und gut 300 Veranstaltungen trotzdem geschafft, dass die Stadt jedes Jahr ihre vereinbarten Einnahmen erhält. Natürlich würde ich gerne als Stadionbetreiber-Gesellschaft zusätzliches Geld einnehmen. Aber wir sollten dankbar sein, dass wir auch ohne diesen Posten keine Verluste schreiben.“

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Das gelingt aber auch nur, weil die Stadt und nicht die Betreiber jedes Jahr Millionen in den Erhalt des Stadions stecken. Für den langjährigen FCN-Aufsichtsrat Max Müller (36) wird der jetzige Stadionname wohl auch in den nächsten Jahren nicht mehr zu vermarkten sein.

Der CSU-Stadtrat auf BILD-Nachfrage: „Wir waren uns damals alle einig, dass der Name „Max-Morlock-Stadion“ die Fans freut und auch der richtige Name für dieses Stadion ist. Wir haben aber auch von Anfang an darauf hingewiesen, dass man ehrlicherweise die Kalkulationsposition „Stadionnamensrecht“ aus zukünftigen Finanzplanungen rausnehmen kann.“

Der Immobilienexperte weiter: „Wenn man die Fan-Symbolik einmal beiseite nimmt, war es wirtschaftlich ein großer Fehler für die Stadt, den Stadionnamen einmalig an Consors zu verkaufen. Welches Unternehmen wird sich denn jetzt noch mit den Club-Fans anlegen wollen?“

Auch Vogel ist skeptisch, ob sich in naher Zukunft noch einmal ein großer Geldgeber finden lässt. Für den „Stadionbürgermeister“ wäre das aber auch gar nicht schlimm: „Ich würde mir wünschen, dass der Name „Max-Morlock-Stadion“ für immer bleibt. Garantieren kann ich es aber nicht.“

Denn auch Vogl weiß, für die Finanzierung eines Stadion-Neubaus könnte ein Namensgeber notwendig sein. Und vielleicht sind dann auch die Fans bereit, für diesen Traum Zugeständnisse zu machen.

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