Plan des Tierkrematoriums Weißenburg
Bildrechte: "Rosengarten Tierbestattungen"

Weißenburg bekommt kein Tierkrematorium. Die Firma "Rosengarten Tierbestattungen" wird das Vorhaben nicht weiterverfolgen.

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Nach Anfeindungen: kein Tierkrematorium für Weißenburg

Weißenburg bekommt kein Tierkrematorium. Die Firma "Rosengarten Tierbestattungen" mit Sitz in Niedersachsen wird das Vorhaben nicht weiterverfolgen. Es hatte heftige Diskussionen wegen des Tierkrematoriums gegeben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Das Tierkrematorium für Pferde und Kleintiere in Weißenburg hätte auf einem Grundstück in einem Gewerbegebiet im Westen von Weißenburg gebaut werden sollen. Der Grundstücksverkauf schien reine Formsache: Der Stadtrat hatte dem Verkauf bereits zugestimmt. Dann allerdings wandten sich Nachbarunternehmen in einem Brief an die Stadt. Der Beschluss wurde aufgehoben. Die Stadt solle ein anderes, kleineres Grundstück für das Tierkrematorium suchen, lautete dann der Auftrag. Dazu kommt es nun nicht mehr. "Rosengarten Tierbestattungen" hat die Reißleine gezogen.

Das Tierbestattungsunternehmen sei in Weißenburg mit vielen Anfeindungen konfrontiert worden, sagt der Chef von "Rosengarten Tierbestattungen", Arndt Nietfeld im Gespräch mit dem BR. Außerdem habe es von Seiten der Gegner des Tierkrematoriums sehr wenig Bereitschaft zu einer sachlichen Diskussion gegeben. "Wir möchten dahin gehen, wo wir geschätzt werden", so Nietfeld.

Tierkrematorium neben einer Kita

Das Unternehmen hatte gehofft, in Weißenburg offen empfangen zu werden. Denn dort wird bereits ein Krematorium für Menschen betrieben. Das Tierkrematorium sei mit der gleichen Technik ausgestattet, erklärt der Rosengarten-Chef. Das heißt, es gebe keinerlei Geruchsbelästigungen. Am Firmenstammsitz im niedersächsischen Badbergen liege das Tierkrematorium neben einer Kita. Dort gebe es nach Nietfelds Angaben keine Beschwerden. Auf das Angebot der Firma, eines der Tierkrematorien zu besichtigen und sich einen Eindruck von Emission und Umfeld zu machen, sei allerdings niemand eingegangen, berichtet Arndt Nietfeld.

"Thema brennt auf der Seele"

Nachdem verschiedene Gerüchte und Falschaussagen die Runde machten, teilte das Unternehmen dem Weißenburger Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD) Mitte Oktober mit, dass sie kein Tierkrematorium in Weißenburg bauen werden. Schröppel bedauert, dass es so gekommen ist. Es seien "hanebüchene Argumente" im Umlauf gewesen, so Schröppel. Das Thema, was sie mit ihren Vierbeinern tun, wenn sie gestorben sind, brenne vielen Tierbesitzern auf der Seele, weiß der Oberbürgermeister, der selbst schon Hunde hatte. Das Tierkrematorium wäre ein gutes Angebot gewesen. Nun sei es vom Tisch.

Suche nach einem Standort geht weiter

Damit scheitert die Firma "Rosengarten Tierbestattungen" ein zweites Mal mit der Ansiedlung in Süddeutschland. Der erste Versuch, sich in Lauingen (Lkr. Dillingen) anzusiedeln, scheiterte an einem Bürgerbegehren. Auch dort gab es heftige Diskussionen um das Tierkrematorium. Trotzdem will die Firma "Rosengarten Tierbestattungen" weiter nach einem Standort in Süddeutschland suchen. "Wir werden daran festhalten und suchen einen Standort, an dem wir erwünscht sind", so Nietfeld. Das Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben sieben Tierkrematorien in Deutschland und beschäftigt mehr als 480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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